Externe Festplattengehäuse

Letzte Aktualisierung am 31. Juli 2016

Lindy SAS-DISK GeäuseEine der einfachsten Möglichkeiten, bei einem PC oder einem Server den Speicherplatz zu erweitern, ist die Verwendung eines externen Festplattengehäuses für mehrere Festplatten. Eine solche Festplattenlösung kann an verschiedensten Geräten betrieben werden und eignet sich aufgrund der Portabilität und der Möglichkeit, das Gehäuse bei Nichtgebrauch wegzuschließen, vorzüglich als Backuplösung. Wir stellen heute die beiden Festplattengehäuse Fantec MR-35DU3 und Lindy Quad Drive SFF-8470 vor und vergleichen sie. Beide Gehäuse findet man im Internet für ca. 90 Euro.

Lindy Quad Drive SFF-8470

Das Gehäuse von Lindy bietet Platz für vier 3,5“-SATA-Platten und wird per SATA-Multilane oder SAS-Schnittstelle an den Computer angeschlossen, was Übertragungsraten von bis zu 4x 3 Gbit/s ermöglicht. Es besitzt keinen integrierten Controller, weshalb zusätzlich eine Adapterkarte angeschafft werden muss, falls der Computer nicht schon über eine entsprechende Schnittstelle verfügt. Solche Controller-Karten sind oft teurer als die Festplattengehäuse selber und unterscheiden sich hinsichtlich der anschließbaren Laufwerkstypen, Anzahl der Schnittstellen und RAID-Unterstützung. Zwei einfache Controller-Karten  sind die Lindy SATA-II Multilane-Karte (ca. 80 €), die RAID 0, 1 und 5 sowie  JBOD unterstützt und eine Multi-lane SFF-8470-Schnittstelle zur Verfügung stellt, sowie die Controller-Karte Adaptec 1045 (ca. 145 €), die neben SATA-Laufwerken auch SAS-Laufwerke und Bandlaufwerke unterstützt und zwar JBOD- und RBOD-, dafür aber keine RAID-Unterstützung mitbringt. Zusätzlich muss noch ein entsprechendes Kabel angeschafft werden, welches nochmal 50-60 € kostet.

Fantec USB 3.0 GehäuseAb 130 € gibt es jedoch auch eine USB-3- und eSATA-Version des Lindy-Gehäuses mit internem Controller. Dabei spart man sich das teure Multilane-Zubehör, verzichtet aber auf Geschwindigkeit und kann sich die Controller-Fähigkeiten nicht aussuchen: JBOD wird zwar unterstützt, nicht aber RAID.

Fantec MR-35DU3

Das Fantec-Gehäuse ist etwas kleiner und hat nur Platz für zwei 3,5“-SATA-Festplatten. Es besitzt einen internen RAID-Controller, der  RAID 0 und 1 sowie JBOD und BIG unterstützt. Es wird per USB 3 mit dem Computer verbunden, und da die meisten neuen Mainboards schon integrierte USB-3-Anschlüsse haben, entfallen hier die Anschaffungskosten für eine zusätzliche Controller-Karte. Ein USB-3-Kabel ist ebenfalls schon im Lieferumfang enthalten. Die beiden verbauten Festplatten müssen sich hier aber die maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 5 Gbit/s teilen.

Fazit:

Das Festplattengehäuse von Fantec ist alles in allem also wesentlich kostengünstiger als das Lindy-Gehäuse, wenn man nicht schon einen SAS- bzw. SATA-Multilane-Controller und ein entsprechendes Verbindungskabel besitzt. Dafür bietet das Gehäuse von Lindy eine theoretische Übertragungsrate von 3 GBit/s für jede einzelne Festplatte. Unsere Tests mit CrystalDiskMark haben ergeben, dass das Lindy-Gehäuse eine minimal höhere Datenübertragungsgeschwindigkeit hat, was für die meisten Anwender keinen nennenswerten Unterschied machen wird. Nach unseren Erfahrungen mit Fantec-Gehäusen sind die verbauten Lüfter leider etwas lauter als im Lindy-Gehäuse. Trotzdem ist das Gehäuse von Fantec empfehlenswert und bietet für den vergleichsweise geringen Preis alles, was die meisten Anwender brauchen. Das Lindy-Gehäuse ist dagegen für anspruchsvollere Anwendungen z.B. im Serverbereich interessanter, da ein Großteil der Funktionalität durch die austauschbare und zusätzlich benötigte Controller-Karte bereitgestellt wird.