Letzte Aktualisierung am 12. Februar 2025
Die Krux mit den USB-C-Kabeln: Warum nicht jedes Kabel für schnelle Backups taugt
USB-C sollte doch alles einfacher machen, oder? Ein Stecker für alle Geräte, kein Rätselraten mehr, in welche Richtung das Kabel eingesteckt werden muss, und vor allem: hohe Datenraten für schnelle Übertragungen. Doch in der Praxis zeigt sich, dass nicht jedes USB-C-Kabel für eine effiziente Datensicherung geeignet ist – und dass ein hoher Preis nicht automatisch hohe Geschwindigkeit bedeutet.
Nicht jedes USB-C-Kabel ist gleich
USB-C ist lediglich die physische Form des Steckers, sagt jedoch nichts über die übertragene Datenrate oder die unterstützten Protokolle aus. Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den Kabeln, die sich auf den ersten Blick nicht erkennen lassen.
Besonders für schnelle Backups mit externen SSDs oder NVRAM-Speichern ist die richtige Wahl des Kabels entscheidend. Hier sind die größten Stolperfallen:
- USB 2.0 oder USB 3.x? Viele günstige USB-C-Kabel unterstützen nur USB 2.0 und liefern maximal 480 Mbit/s (üblich für Laden, nicht für schnelle Datenübertragung).
- USB 3.2 Gen 1 oder Gen 2? Gen 1 bietet bis zu 5 Gbit/s, während Gen 2 bereits 10 Gbit/s ermöglicht.
- Thunderbolt 3 oder 4? Diese Kabel können Daten mit bis zu 40 Gbit/s übertragen – sofern sowohl das Kabel als auch die angeschlossenen Geräte kompatibel sind.
- Passiver vs. aktiver Aufbau: Längere Kabel brauchen oft eine aktive Signalverstärkung, um hohe Datenraten zu halten.
Teuer heißt nicht gleich schnell
Es gibt USB-C-Kabel für 5 Euro und welche für 50 Euro – aber der Preis allein sagt nichts über die Geschwindigkeit aus. Viele Marken werben mit hochwertiger Verarbeitung oder besonders starker Ummantelung, doch die tatsächliche Datenrate bleibt oft im Dunkeln.
Um sicherzugehen, sollte man sich nicht auf den Preis oder eine vage Produktbeschreibung verlassen, sondern gezielt nach folgenden Spezifikationen suchen:
- Welche USB-Version unterstützt das Kabel? Mindestens USB 3.2 Gen 2 oder Thunderbolt 3/4 für High-Speed-Backups.
- Welche Länge hat das Kabel? Längere Kabel können die Datenrate reduzieren.
- Zertifizierungen und Bewertungen prüfen. Hersteller wie Belkin, Anker oder Cable Matters bieten oft zertifizierte Kabel an.
Testen statt raten
Falls du unsicher bist, ob dein Kabel die volle Geschwindigkeit bringt, gibt es praktische Tools wie „CrystalDiskMark“ oder „USB Device Tree Viewer“, um die tatsächliche Datenrate zu überprüfen. Eine SSD, die per USB 3.2 Gen 2 angeschlossen ist, sollte Transferraten von mindestens 800 MB/s erreichen – liegt die Geschwindigkeit nur bei 40 MB/s, ist das Kabel vermutlich ungeeignet.
Fazit: Augen auf beim Kabelkauf
Nicht jedes USB-C-Kabel ist gleich und ein hoher Preis ist keine Garantie für hohe Datenraten. Wer schnelle Backups machen will, sollte sich nicht nur auf die Produktbeschreibung verlassen, sondern gezielt nach USB- und Thunderbolt-Spezifikationen suchen. Ein einfacher Test kann helfen, langsame Kabel zu entlarven – und damit wertvolle Zeit zu sparen.
USB-C-Kabel testen:
Doch wie kann man zuverlässig testen, ob ein USB-C-Kabel die gewünschte Leistung bringt? Mit der richtigen Freeware kannst du dein Kabel auf Ladegeschwindigkeit, Datenübertragung und Fehler überprüfen. Hier sind die besten Programme dafür.
1. USBDeview
USBDeview ist ein kleines, aber leistungsstarkes Tool, das detaillierte Informationen zu angeschlossenen USB-Geräten liefert. Damit kannst du herausfinden, ob dein USB-C-Kabel tatsächlich die erwarteten Übertragungsgeschwindigkeiten erreicht.
Funktionen:
- Zeigt Details zu USB-Geräten wie Hersteller, Seriennummer und Protokolle.
- Überprüft, ob das Kabel USB 2.0, USB 3.0 oder USB 3.1/3.2 unterstützt.
- Misst Übertragungsgeschwindigkeiten.
Download: https://www.nirsoft.net/utils/usb_devices_view.html
Beispiel-Test:
- Verbinde dein USB-C-Kabel mit einem USB-3.1-Gerät.
- Öffne USBDeview und suche nach der Verbindung.
- Prüfe, ob die erwartete USB-Version angezeigt wird.
- Führe eine Dateiübertragung durch und notiere die Geschwindigkeit.
2. CrystalDiskMark
CrystalDiskMark wird eigentlich für Festplatten-Benchmarks genutzt, kann aber auch USB-C-Kabel testen, indem es die tatsächliche Datenübertragungsrate misst.
Funktionen:
- Führt Lese- und Schreibtests durch.
- Unterstützt sequentielle und zufällige Übertragungsmuster.
- Misst realistische Geschwindigkeiten eines angeschlossenen USB-C-Speichergeräts.
Download: https://crystalmark.info/en/software/crystaldiskmark/
Beispiel-Test:
- Verbinde eine externe SSD oder USB-Stick mit dem USB-C-Kabel.
- Starte CrystalDiskMark und wähle das entsprechende Laufwerk.
- Führe einen Benchmark durch und vergleiche die Ergebnisse mit den Herstellerangaben.
3. USB Flash Benchmark
USB Flash Benchmark ist eine Freeware speziell für die Messung von USB-Datenübertragungsraten. Damit kannst du prüfen, ob dein Kabel die erwarteten Geschwindigkeiten erreicht.
Funktionen:
- Ermittelt die maximale Schreib- und Lesegeschwindigkeit.
- Zeigt Geschwindigkeit in unterschiedlichen Blockgrößen.
- Unterstützt USB-Sticks und externe Laufwerke.
Download: http://usbflashspeed.com/
Beispiel-Test:
- Schließe ein USB-C-Speichergerät mit dem zu testenden Kabel an.
- Starte USB Flash Benchmark.
- Warte, bis der Test abgeschlossen ist, und vergleiche die Werte mit den Spezifikationen deines Kabels.
4. CheckUSB
CheckUSB ist ein einfaches Tool, um fehlerhafte USB-Kabel und -Geräte zu identifizieren.
Funktionen:
- Testet die Qualität der USB-Verbindung.
- Erkennt fehlerhafte USB-Geräte.
- Prüft, ob die Verbindung stabil bleibt.
Download: https://www.heise.de/download/product/checkusb-93998
Beispiel-Test:
- Schließe dein USB-C-Kabel an und starte CheckUSB.
- Überprüfe, ob Fehler oder Instabilitäten angezeigt werden.
- Falls das Kabel nicht stabil funktioniert, könnte es fehlerhaft sein.
Fazit
Mit diesen Freeware-Tools kannst du einfach überprüfen, ob dein Kabel die gewünschte Datenübertragungsrate bietet. Während USBDeview und CheckUSB eher für die grundlegende Prüfung geeignet sind, liefern CrystalDiskMark und USB Flash Benchmark detaillierte Geschwindigkeitsanalysen. Wenn du sicherstellen möchtest, dass dein USB-C-Kabel optimal funktioniert, solltest du es mit mehreren dieser Programme testen!