Letzte Aktualisierung am 8. April 2016
Ein RAID-System ersetzt kein Backup, diese Tatsache ist schon lange bekannt. Trotzdem vernachlässigen viele RAID Anwender das Backup, die regelmäßige Überprüfung der Datensicherung und man kann es kaum glauben – die Wartung Ihrer RAID-Systeme! Es ist deshalb falsch, zu glauben, Daten in einem RAID-System seien sicher und quasi unverwundbar.
Hardware für Sparfüchse?
Die Szenarien sind teilweise erschreckend. Immer mehr preiswerte SATA-Festplatten (sog. Desktop Editionen) und billige Backplanes finden Ihren Weg in die Serverschränke der Firmen. Ursache sind häufig die viel zu knappen IT-Budgets oder auch die Unkenntnis der verantwortlichen Mitarbeiter, was die aktuelle Technik angeht.
Da die meisten Desktop-Festplatten nicht für den Dauerbetrieb konzipiert sind, gehören sie weder in Server noch in RAID-Systeme, welche rund um die Uhr (24/7) in Betrieb sind.
Überhitzung: Die verkannte Gefahr
Die normale Betriebstemperatur einer gut belüfteten Festplatte liegt bei 30 bis 45 °C, kühler wird es im PC-Gehäuse kaum. Festplatten werden so konstruiert, dass sie bei einer normalen Betriebstemperatur die maximale Lebensdauer erreichen.
Bei Temperaturen über 50 °C verdoppelt sich die durchschnittliche Ausfallrate. Bei 60 Grad steigt die Ausfallrate von Harddisks auf das sechsfache! Ab ca. 70 °C droht bei vielen Festplatten der sofortige Ausfall.
Fällt jetzt der Lüfter des Backplanes aus, steigen die Temparaturen schnell an, und im ungünstigen Fall folgt ein Komplettausfall des RAID-Systems. Sobald mehrere Platten betroffen sind, hilft es auch nicht mehr, dass die Daten im RAID redundant gespeichert sind! Es ist schwer zu glauben, dass der Datenbestand und damit das Wohl eines Unternehmens (im ungünstigsten Fall) von einem 60×60 mm Backplane-Lüfter abhängig ist.
Fazit:
Die eingerichtete Managementsoftware des RAID-Kontrollers (z.B. von Intel, LSI oder Adaptec) ist eine unverzichtbare Hilfe bei der Überwachung und Wartung Ihres RAID-System. Führen Sie regelmäßige Updates aller RAID Softwarekomponenten, wie Controller-Firmware, Treiber und Managementsoftware durch. Prüfen Sie Ihre Server-Hardware. Ein Augenmerk sollte dabei auch auf eine Lüfter- und Überhitzungskontrolle gelegt werden.
Eine eingerichtete RAID-Managementsoftware, z.B. der Adaptec Storage Manager Agent, läuft im Hintergrund und ohne Eingriff des Anwenders. Seine Aufgaben sind unter anderem:
- die Verwaltung und Überwachung des Systemzustandes
- die Überwachung von Ereignisanzeigen und geplanten Aufgaben
- das Versenden von Benachrichtigungen (E-Mail)
- das Auslösen des Alarms oder E-Mail bei Systemfehlern